John Kasich: Gouverneur von Ohio, erfahrener Konservativer
Washington (dpa) - Also doch: John Kasich, beliebter Gouverneur des US-Bundesstaats Ohio, wirft hin. Im einst 17 Köpfe starken Bewerberfeld der Republikaner für die Kandidatur als Präsidentschaftskandidat war er einer der erfahrensten Politiker.
Es hat ihm nichts genützt.
Kasich kam jung in den Senat von Ohio, war dann dort Abgeordneter und schließlich in dieser Funktion auch in Washington. Der 63-jährige gilt als sehr konservativ.
John Richard Kasichs politische Heimat Ohio ist ein wichtiger sogenannter „swing state“, wo der Ausgang der Abstimmung nicht von vornherein klar ist. Bevor Donald Trump den Wahlkampf dominierte, wurde Kasich auch wegen dieser Herkunft, die bei der Präsidentschaftswahl im Herbst noch wichtig werden könnte, als Geheimtipp gehandelt.
Jahre lang saß Kasich im Kongress in Washington. Dort machte er sich als Vorsitzender des Haushaltsausschusses einen Namen, etwa als er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton einen Plan zum Abbau des Haushaltsdefizits auf den Weg brachte.
Im Wahlkampf 2016 versuchte Kasich mehr und mehr, sich als nüchterne und rationale Stimme der Vernunft und als Mann der Mitte zu präsentieren. Seine Strategie war, das Rennen bis zum Ende offenzuhalten und keinem Gegner eine Mehrheit zu ermöglichen, um dann vielleicht bei einer Kampfabstimmung als Kompromisskandidat durchzukommen. Das misslang gründlich.
Kasich weigerte sich, in den Chor derjenigen Republikaner einzustimmen, die die USA im achten Jahr der Präsidentschaft Barack Obamas dem Untergang geweiht sehen. Das hielt ihn zumindest im Rennen, wenn er auch außer seinem Heimatstaat keinen einzigen anderen Staat für sich entscheiden konnte. Zum Schluss war der Druck des schier übermächtigen Trump bei den Republikanern zu stark.