Journalistinnen verlassen Menschenrechtsrat
Moskau (dpa) - Aus Protest gegen Fälschungen bei der russischen Parlamentswahl haben zwei prominente Journalistinnen den offiziellen Menschenrechtsrat des Kreml verlassen. Swetlana Sorokina und Irina Jassina kritisierten zudem das harte Vorgehen der Polizei bei Kundgebungen von Regierungsgegnern.
Der Menschenrechtsrat sprach sich unterdessen für Neuwahlen aus, falls sich die Fälschungsvorwürfe bei der Abstimmung vom vergangenen Sonntag bewahrheiten sollten. Der Ratsvorsitzende Michail Fedotow kündigte an, dass die Mitglieder die für heute geplante Großdemonstration der Opposition in Moskau beobachten würden. Zuvor hatte er die Massenfestnahmen von Regierungsgegnern bei Protesten in den vergangenen Tagen kritisiert.
Die Behörden haben bis zu 30 000 Teilnehmer bei der Kundgebung auf einer Insel im Fluss Moskwa gegenüber dem Kreml genehmigt. Seit dem Morgen zog die Polizei ein massives Sicherheitsaufgebot in der Innenstadt zusammen. 52 000 Polizisten sollten für Ordnung sorgen. Kremltreue Jugendorganisationen riefen zu einer Gegenkundgebung auf.