Proteste im Osten Russlands gegen Wahlfälschungen
Moskau (dpa) - Im Fernen Osten Russlands haben zahlreiche Menschen gegen das Ergebnis der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl protestiert.
In der Pazifik-Stadt Wladiwostok demonstrierten etwa 1000 Anhänger der Kommunisten. „Wir brauchen keine Revolution, wir brauchen faire Wahlen“, riefen die Demonstranten bei der genehmigten Kundgebung.
Moskau bereitete sich unterdessen auf die wahrscheinlich größte Kundgebung von Regierungsgegnern seit mehr als einem Jahrzehnt vor. Etwa 30 000 Menschen wurden erwartet. Auch in vielen anderen Städten waren Demonstrationen geplant.
Bei der Großkundgebung in Moskau wollten die Kremlkritiker für Neuwahlen protestieren. Nach offiziellen Angaben hat die Regierungspartei Geeintes Russland von Ministerpräsident Wladimir Putin die Wahl am vergangenen Sonntag mit knapp 50 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Opposition spricht von massiven Fälschungen.
Die Moskauer Demonstration wurde kurzfristig auf eine Insel im Fluss Moskwa verlegt. Die Behörden haben 30 000 Teilnehmer genehmigt, zuvor hatten sie nur 300 erlaubt. Die radikale Opposition um den Skandalautor Eduard Limonow wollte aber wie ursprünglich geplant auf dem Revolutionsplatz nahe des Kreml demonstrieren. Die Behörden kündigten an, hart gegen unerlaubte Kundgebungen durchzugreifen.