Justiz prüft Anklage wegen Verbrechen gegen Menschlichkeit

Oslo (dpa) - Norwegens Justiz will den Attentäter Anders Behring Breivik möglicherweise wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stellen.

Die norwegische Zeitung „Aftenposten“ berichtete, dass dabei ein Paragraf des Strafgesetzbuches zur Anwendung kommen könnte, der unter anderem die Verfolgung von Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung umfasst.

Der Strafrahmen wäre hier mit bis 30 Jahren Haft höher als bei den maximal 21 Jahren für den bisher von der Justiz verwandten Terror-Paragrafen. Der rechtsradikale Behring hatte den Bombenanschlag in Oslo und das Massaker auf der Insel Utøya mit mindestens 76 Toten damit begründet, dass er die sozialdemokratische Partei Norwegens möglichst hart treffen wollte.

Der 32-Jährige soll in der Haft von zwei Rechtspsychiatern auf seine Zurechnungsfähigkeit untersucht werden. Die meisten seiner Opfer waren Teenager, die ein Sommerlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF besuchten.