Kleidung, Schuhe, Zahnbürsten: Hilfe für Flutopfer läuft

Leipzig/Deggendorf (dpa) - Nach der Flutkatastrophe in Ost- und Süddeutschland läuft eine Spendenwelle: Die betroffenen Städte und Gemeinden sammeln Geld und Alltagsgegenstände für Menschen, die im Hochwasser ihr Hab und Gut verloren haben.

Doch so stark wie bei der Jahrhundertflut 2002 ist die Hilfsbereitschaft einer dpa-Umfrage zufolge noch nicht überall.

„2002 gab es eine riesige Spendenwelle. Wir haben damals 140 Millionen Euro Spenden bekommen. So stark ist das diesmal nicht“, sagte Stephanie Krone, Sprecherin des Bundesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes.

In der vom Hochwasser schwer betroffenen bayerischen Stadt Deggendorf stapeln sich hingegen schon die Spenden für die Hochwassergeschädigten. Kleidung, Schuhe, Zahnbürsten, Duschgel liegen säuberlich aufgereiht in der Aula der Schule - und es kommt immer mehr. Bäckereien bringen Kuchen und Gebäck. Die Anteilnahme sei unglaublich, sagte der Leiter der Mittelschule, Robert Seif. „Die Flutkatastrophe schweißt die Menschen im Raum Deggendorf zusammen.“

In Passau bieten viele Firmen Rabatt-Aktionen und Gutscheine für Hochwasser-Geschädigte an. Der FC Bayern München will für ein Benefiz-Fußballspiel in die hochwassergeschädigte Stadt kommen. Auch einige Prominente haben inzwischen Hilfe für die Flutopfer zugesagt. Fußballer Michael Ballack will mindestens 100 000 Euro aus dem Erlös seines Abschiedsspiels in Leipzig spenden, Musiker Peter Maffay gibt 100 000 Euro aus den Einnahmen seines Konzerts in Leipzig.

Auf dem Spendenkonto der Diakonie Mitteldeutschland kommen hingegen erst langsam Hilfsgelder an. „Bis jetzt lief da noch nicht so wahnsinnig viel ein“, sagte ein Sprecher. „Wir erleben vor Ort aber eine große Unterstützungsbereitschaft und sind optimistisch, dass das bald auch in eine große Spendenbereitschaft umschlägt.“

Eine besonders große Welle der Hilfsbereitschaft erlebte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, nachdem die Fluten der Weißen Elster das Greizer Sommerpalais samt klassizistischem Park völlig verwüstet hatten.