Kreise: FDP zweifelt zunehmend an Wulff

Berlin (dpa) - In der FDP nehmen nach Einschätzung aus Parteikreisen die Zweifel an Bundespräsident Christian Wulff immer mehr zu. Mit der Ankündigung der Staatsanwaltschaft Hannover, strafrechtlich gegen Wulff ermitteln zu wollen, sei eine neue Qualität in der Affäre erreicht worden.

Bei den Liberalen werde Wulffs Verhalten mit „wachsender Sorge“ beobachtet, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstagabend aus Parteikreisen.

Auf Anfrage erklärte ein FDP-Sprecher in Berlin lediglich, die Spitzen von Partei und Fraktion wollten sich zur Mitteilung der Staatsanwaltschaft nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren gegen Wulff handele.

In den Parteikreisen hieß es, Wulff habe besonders bei den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Filmfondsmanager David Groenewold keine gute Figur abgegeben. Die Erläuterungen des Bundespräsidenten, er habe nachträglich Hotelübernachtungen in bar und ohne Quittung beglichen, hätten mit der Lebenswirklichkeit wenig zu tun. Das drücke sich auch in jüngsten Umfragen aus, in denen immer mehr Deutsche Wulff das Misstrauen ausgesprochen hätten, hieß es.