Kreml: Kiew muss Referendum praktisch umsetzen

Moskau (dpa) - Nach dem umstrittenen Referendum in der Ostukraine fordert der Kreml die Führung in Kiew auf, die Ergebnisse politisch umzusetzen.

Vergangene Woche hatte Putin noch dafür plädiert, das Referendum aufzuschieben.

Vergangene Woche hatte Putin noch dafür plädiert, das Referendum aufzuschieben.

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„Moskau achtet die Willensbekundung der Bevölkerung der Gebiete Donezk und Lugansk und geht davon aus, dass die praktische Umsetzung der Ergebnisse des Referendums auf zivilisiertem Wege erfolgt - ohne irgendwelche Gewalt, mittels eines Dialogs zwischen den Vertretern Kiews, Donezks und Lugansks.“

Als Vermittler komme auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) infrage, hieß es. Bei der umstrittenen Befragung am Vortag hatten sich die Menschen angeblich mit großer Mehrheit für eine Eigenständigkeit der „Volksrepubliken“ ausgesprochen. Die Separatisten hatten vergangene Woche die Bitte von Kremlchef Wladimir Putin um eine Verschiebung des Referendums zurückgewiesen. Moskau fordert eine Föderalisierung der Ukraine mit weitreichenden Rechten besonders für die russisch geprägten Regionen.

Der Kreml verurteilte den Militäreinsatz von Regierungstruppen gegen „friedliche Bürger“ in der Ostukraine scharf. Trotz der Gewalt hätten sich aber viele Menschen an der Befragung beteiligt, hieß es.

Außenminister Sergej Lawrow schloss neue Verhandlungen Russlands mit der Ukraine, der Europäischen Union und den USA vorerst aus. Ohne eine Einbindung von Vertretern der ostukrainischen Regierungsgegner ergäben solche Gespräche derzeit keine Perspektive. Lawrow sagte, seine Kollegen aus Deutschland und den USA, Frank-Walter Steinmeier und John Kerry, sprächen sich ebenfalls für einen direkten Dialog zwischen der Führung in Kiew und den prorussischen Kräften aus.

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