Künast wirft Koalition „quälendes Schauspiel“ vor

Berlin (dpa) - Die Suche der schwarz-gelben Koalition nach einem Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten ist nach Ansicht der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast zu einem „quälenden Schauspiel“ geworden.

„Das ist dem Amt nicht angemessen“, sagte Künast.

Sie bekräftigte, dass die Grünen aktive Kabinettsmitglieder als Kandidaten ausschlössen. Dies gelte aber nicht für aktive Politiker generell. „Die Parteien sind gut beraten, die Hürden nicht zu hoch zu hängen“, sagte Künast. Es müsse nicht zwingend erneut zu drei Wahlgängen in der Bundesversammlung kommen wie 2010 bei der Wahl des jetzt zurückgetretenen Christian Wulff. Namen möglicher Kandidaten nannte Künast aber nicht.

Allerdings wurden aus der Partei kritische Stimmen gegen den früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, laut. Huber, der als möglicher Kandidat für das höchste Amt im Staate genannt wurde, habe sich deutlich gegen einen EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen, den die Grünen befürworten. Auch seine Offenheit für konservative evangelikale Positionen in der EKD wird bei den Grünen kritisch gesehen.