Kurdische Milizen bilden junge Nordiraker zum Kampf gegen IS aus
Erbil (dpa) - Bewaffnete kurdische Gruppen bilden nach Angaben der Ko-Vorsitzenden des Kurdischen Nationalkongresses, Nilüfer Koc, derzeit junge Männer und Frauen im Nordirak für den bewaffneten Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus.
Es gehe darum, dass die Menschen in ihren Dörfern blieben und ihr Land verteidigten. Im Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur dpa sagte Koc am Samstag: „Die IS-Miliz arbeitet mit psychologischer Kriegsführung: Sie verbreitet Furcht, schüchtert die Bevölkerung ein. Und wenn die Menschen fliehen, greift sie an. Hier setzt die Strategie zum Widerstand an.“
Der Kurdischen Nationalkongress gehören neben der in der Türkei verbotenen PKK mehr als 50 Parteien und Organisationen an. Koc zufolge kämpfen im Nordirak neben Peschmerga und den lokalen Milizen inzwischen auch Angehörige der PKK sowie der kurdischen PYD-Kräfte aus Syrien gegen die sunnitischen Extremisten. In den kurdischen Reihen kämpften zudem viele Frauen. „Damit wird IS eine politische Botschaft geschickt: Wir lassen uns von euch nicht einschüchtern.“
Ein Problem sei jedoch die Bewaffnung. „Kalaschnikows gibt es viele“, sagt Koc. Allerdings bedürfe es schwerer Artillerie, um die Dschihadisten von den großen Städten fernzuhalten.