Leymah Roberta Gbowee: Gewaltfreier Protest in Weiß
Addis Abeba/Monrovia (dpa) - Die neue Friedens-Nobelpreisträgerin Leymah Roberta Gbowee ist jung, willensstark und friedliebend: 1972 in Monrovia geboren, hat die liberianische Bürgerrechtlerin den Friedensprozess in dem ehemaligen westafrikanischen Bürgerkriegsland maßgeblich vorangetrieben.
Vor zehn Jahren wurde sie Koordinatorin der Organisation „Women in Peacebuilding“. Ein Jahr später gründete sie die Bewegung „Women of Liberia Mass Action for Peace“.
Gewaltfreie Protestaktionen von Frauen und Müttern gegen den damaligen Präsidenten Charles Taylor standen im Mittelpunkt ihrer Initiativen. Als Zeichen für Reinheit und Friedenswillen trugen alle Teilnehmerinnen damals konsequent weiße Kleidung.
Mit der Wahl Gbowees wurde betont, welch wichtige Rolle Frauen bei der Lösung von Konflikten und beim Schaffen von Frieden spielen. Schon in ganz jungen Jahren arbeitete die heute 39-Jährige als Streetworkerin. Sie versuchte, den unzähligen vom Krieg gezeichneten liberianischen Kindern und Jugendlichen zu helfen.
Gbowee, die in den USA am Eastern Mennonite University in Harrisonburg (Virginia) studierte, wurde zudem 2004 in die Wahrheits- und Versöhnungskommission von Liberia berufen, die es sich nach südafrikanischem Vorbild zur Aufgabe gemacht hat, Dialog und Stabilität wiederherzustellen. 2006 wurde sie zur regionalen Beraterin des „Women Peace and Security Network Africa“ ernannt. Heute leitet sie die Organisation.