Erste Reaktion: Johnson-Sirleaf ist „überwältigt“

Oslo/Monrovia (dpa) - Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf hat den ihr zuerkannten Friedensnobelpreis als „riesige Überraschung“ bezeichnet.

In einem Telefon-Interview mit dem norwegischen Rundfunksender NRK sagte die 72-Jährige am Freitag: „Ach! Ich bin so überwältigt und aufgeregt, dass mir die Worte fehlen.“

Johnson-Sirleaf bekommt die Auszeichnung zusammen mit der liberianischen Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und der Jemenitin Tawakkul Karman für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen in Krieg und Frieden.

„Ich habe nie geglaubt, dass ich diesen Preis bekommen würde. Es gibt so viele Menschen, die ihn verdient haben“, sagte Johnson-Sirleaf. „Für mich ist er die Anerkennung für sehr viele Jahre voller Kampf.“ Der Preis sei auch „wunderbarer Ausdruck für die Hoffnung auf ein neues Liberia.“

Sie wisse wenig über die Arbeit ihre Mitpreisträgerin Karman aus dem Jemen. Über Gbowee sagte die Präsidentin: „Viel von der Ehre dieses Preises gehört ihr und den anderen liberianischen Frauen, die die Diktatur herausgefordert haben.“

Die mitausgezeichnete Karman sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija: „Diese Ehrung wird den Kampf für Gerechtigkeit und Reformen vorantreiben.“

Der jemenitische Menschenrechtsanwalt Chalid al-Ansi, ein früherer Weggefährte der Journalistin, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir freuen uns sehr - Gott sei Dank. Denn Tawakkul Karman ist eine Freundin, die wir sehr schätzen, und eine Kämpferin. Diese Auszeichnung ist wie eine Auszeichnung für alle Menschenrechtsverteidiger, denn sie war bei allen unseren Protestaktionen dabei.“