Merkel zufrieden mit Friedensnobelpreisvergabe
Berlin (dpa) - Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist die Vergabe des Friedensnobelpreises an drei Frauen aus Afrika und der arabischen Welt ein „sehr gutes Signal“. Die Preisträgerinnen hätten sich mutig für Frauenrechte und Freiheit eingesetzt, sagte Merkel am Freitag in Berlin.
Auch Bundespräsident Christian Wulff spricht von einem „wichtigen Signal“. Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee aus Liberia bekamen den Preis am Freitag zusammen mit der Journalistin Tawakkul Karman aus dem Jemen zuerkannt.
Wulff wertet die Auszeichnung als Zeichen für die entscheidende Rolle von Frauen in Demokratiebewegungen in der arabischen Welt und in Afrika: „Die Preisträgerinnen haben sich in ihren Heimatländern unter schwierigsten Bedingungen und großen persönlichen Risiken mutig für die demokratische und gesellschaftliche Entwicklung und für die Verwirklichung der Menschenrechte eingesetzt.“ Die Entscheidung des Nobelpreiskomitees sei „ein wichtiges Signal zur Stärkung der Frauenrechte weltweit“.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, damit schicke das Nobelpreiskomitee eine Botschaft in die ganze Welt. Frauen seien eine große Hoffnung für eine friedlichere und bessere Entwicklung. „Überall dort, wo Gewalt und Unfreiheit herrschen, sind es oft die Rechte der Frauen, die als erstes mit Füßen getreten werden.“ Auf der ganzen Welt gebe es mutige Frauen, die für Rechte und Freiheit einträten. Drei von ihnen bekämen nun diese „hochverdiente Auszeichnung“, die sicher auch andere anspornen werde.
Liberias Präsidentin Johnson-Sirleaf spiele eine „gar nicht hoch genug zu schätzende“ Rolle dabei, ihr Land und das Volk aus verzweifelter Not hin zu einem würdigen Leben zu führen. Die Menschenrechtlerin Gbowee habe sich „mit Mut und Konsequenz“ für Frauen und Frieden in Liberia eingesetzt, sagte Seibert. Karman sei als Vorsitzende einer Vereinigung von Journalistinnen eine der führenden und mutigsten Stimmen der Freiheit im Jemen.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete die drei Frauen als „Vorbilder für die Verteidigung von Frauen- und Menschenrechten, weit über ihre Heimatländer hinaus“. „Alle drei haben sich auch gegen Widerstände und persönliche Gefahren dafür eingesetzt, dass Menschen in Würde und Freiheit leben können.“
Der Menschenrechts-Beauftragte der Regierung, Markus Löning (FDP), wertete die Auszeichnung als Appell an die jemenitische Regierung, endlich zu einer „friedlichen Lösung“ zu kommen. In dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel gibt es seit Monaten Proteste gegen Präsident Ali Abdullah Salih.