Mehr Aufklärung über E10 soll Ängste vertreiben
Berlin (dpa) - Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat Tankstellen, Kfz-Werkstätten und Autohersteller aufgefordert, den Autofahrern nun schnell ausreichend Informationsmaterial über die Verträglichkeit von E10-Biosprit zur Verfügung zu stellen.
Die Vereinbarungen des „Benzingipfels“ müssten rasch umgesetzt werden, sagte Aigner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wichtig ist jetzt, dass die Verbraucher verlässliche Angaben bekommen, und zwar sowohl vor Ort bei den Tankstellen als auch bei den Kfz-Werkstätten zum Beispiel oder über das Internet oder über eine Hotline“.
Die Autofahrer könnten per Seriennummer oder Fahrzeugnummer feststellen, ob ihr Autohersteller verbindlich erklärt, dass das Auto den Sprit mit zehn Prozent Ethanol vertrage, sagte die Verbraucherministerin. Regierung, Wirtschaft und Verbände hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, die Autofahrer besser über die Verträglichkeit von E10 aufzuklären. Alle Beteiligten halten aber an dem Biosprit fest.
Ein Aussetzen der weiteren Einführung war für Regierung, Wirtschaft und Verbraucherschützer nach Angaben der Ministerin kein Thema: „Eine Verschiebung wurde einhellig abgelehnt, weil man jetzt die Kommunikation forcieren muss und auch die Information forcieren muss“, sagte die CSU-Politikerin. „Dazu haben sich alle Beteiligten, die anwesend waren, auch dringend verpflichtet, um beim Ziel erneuerbarer Energien voranzugehen.“
Die Verbraucherministerin zeigte Verständnis für den bisherigen E10-Boykott mancher Autofahrer: „Ich würde mich genauso verhalten als Verbraucher, wenn ich nicht verbindlich weiß, ob mein Auto das verträgt oder nicht.“ Aigner fährt selbst einen Diesel, war aber nach eigenen Angaben immer auf dem neuesten Stand über die E10-Debatte.