Metallbranche kritisiert Frauenquote
Berlin (dpa) - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben die Verständigung von Union und SPD auf eine gesetzliche Frauenquote kritisiert.
Nach Einschätzung von Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger ist der angedachte Frauenanteil von 30 Prozent in den Aufsichtsräten für viele Betriebe der Branche kaum einzuhalten.
„Der Frauenanteil unter den Ingenieurabsolventen aller Fachrichtungen liegt bei rund 20 Prozent, bei den Ausbildungsberufen liegt der erste Metall- und Elektro-Beruf bei Frauen auf Platz 50“, sagte Dulger der „Rheinischen Post“. „Eine verbindliche Quote bei den Aufsichtsräten wird den Betrieben, die dringend mehr Frauen für die technischen Berufe suchen, wenig helfen.“
Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Union und SPD hatte sich in den Koalitionsverhandlungen auf die Frauenquote verständigt. Aufsichtsräte von mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen, die ab 2016 neu besetzt werden, sollen dann zu mindestens 30 Prozent aus Frauen bestehen. Die rund 75 Verhandler von Union und SPD wollen das Vorhaben an diesem Dienstag in großer Runde absegnen.