Tarifstreit Gesamtmetall bleibt vor wichtiger Verhandlungsrunde hart
Berlin (dpa) - Unmittelbar vor der wichtigen vierten Verhandlungsrunde im Metall-Tarifkonflikt bleibt die Arbeitgeberseite beim entscheidenden Thema Arbeitszeit bei ihrer harten Linie.
Der von der IG Metall verlangte teilweise Lohnausgleich für Teilzeitbeschäftigte verstoße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung, betonte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger in der „Wirtschaftswoche“. „Diese Ungleichbehandlung können wir nicht akzeptieren. Sie wäre das Gegenteil von gerecht. Deshalb sind wir strikt dagegen.“ Das ist beim besten Willen nicht darstellbar.
In dem Tarifstreit, der für bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigte geführt wird, setzen sich beide Seiten am Mittwoch in Böblingen zur vierten Verhandlungsrunde an den Tisch. Im wichtigen Tarifgebiet Baden-Württemberg sind schon oft Pilotabschlüsse in festgefahrenen Tarifauseinandersetzungen erreicht worden. Die IG Metall macht seit Anfang Januar mit Warnstreiks Druck.
Am Freitag (26.1.) will die IG Metall nach früheren Angaben ihres Vorsitzenden Jörg Hofmann entscheiden, ob eine weitere Eskalation unvermeidbar sei. „Wir sind auf alles vorbereitet - auch auf bundesweite ganztägige Warnstreiks oder eine Urabstimmung und damit unbefristete Flächenstreiks in einzelnen Regionen.“
Die Arbeitgeberseite drängt auf einen schnellen Abschluss. „Es wäre für uns alle gut, wenn wir bis Anfang Februar durch wären“, sagte Dulger. „Wir wollen die Auseinandersetzung am Verhandlungstisch lösen. Ein Streik kann immer nur die Ultima Ratio sein.“
Die IG Metall fordert für die 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie sechs Prozent mehr Lohn sowie das individuelle Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden reduzieren zu können. Bestimmte Personengruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Familienangehörige und Eltern junger Kinder sollen einen Teillohnausgleich erhalten. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung für drei Monate und danach zwei Prozent mehr Lohn angeboten. Nach Dulgers Worten wollen die Arbeitgeber zudem eine längere Laufzeit erreichen. „Zwei Jahre wären nicht schlecht“, sagte er der „Wirtschaftswoche“.