Mindestens zwei Tote bei Geiselnahme in Paris
Paris (dpa) - Bei einer Schießerei und einer anschließenden Geiselnahme am östlichen Stadtrand von Paris sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Das berichteten mehrere französische Medien.
Es wird vermutet, dass der bewaffnete Mann, der am Donnerstag im Süden von Paris eine Polizistin erschossen hatte, auch für diese Tat verantwortlich ist.
Er soll in einem Laden für koschere Lebensmittel fünf Menschen als Geiseln genommen haben. Unter den Geiseln sind auch Kinder. Französische Medien berichteten, er habe beim Betreten des Laden gerufen: „Ihr wisst, wer ich bin.“
Die Polizei veröffentlichte einen Fahndungsaufruf nach einem 32-jährigen Mann und einer 26-jährigen Frau, die in die Schießerei mit der Polizistin auf einer Straße im Süden von Paris verwickelt sein sollen. Es handelt sich um Amedy Coulibaly (32) und Hayat Boumeddiene (26).
Die Tat hat womöglich einen Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ am Mittwoch, bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Die Polizei gehe davon aus, dass die zwei verdächtigten Brüder den Schützen und Geiselnehmer des koscheren Geschäfts kennen. Das berichtete die Zeitschrift „Le Point“. Alle seien aus einer Gruppe von Pariser Dschihadisten.
Die beiden mutmaßlichen „Charlie-Hebdo“-Attentäter verschanzten sich am Freitag in einer Druckerei etwa 50 Kilometer von Paris entfernt. Sie haben mindestens eine Geisel in ihrer Gewalt.