„Die Kunst besteht für die amerikanische Führung darin, nicht den Eindruck zu erwecken, noch einmal mit Bodentruppen massiv im Irak intervenieren zu wollen.“ Das könnte Präsident Barack Obama innenpolitisch nicht verkaufen. „Aber es ist ganz klar: Die USA wollen etwas unternehmen, sie wollen nicht zusehen, wie der Irak zerfällt und radikale Sunniten die Oberherrschaft in weiten Teilen des Iraks übernehmen.“
In dem Konflikt spiele der Iran eine „sehr wesentliche Rolle“, sagte Lüders. Teheran sei paradoxerweise neben Washington der engste Verbündete des irakischen Regierungschefs Nuri al-Maliki. „Das ist das Erstaunliche in dieser Krise, dass auf einmal ehemalige Feinde zusammenrücken. Wohin das Ganze führt, mit Blick auf die USA und den Iran, bleibt abzuwarten. Aber dass es schon eine Kooperation gibt, Gespräche in dieser Frage, das ist schon eine kleine Sensation.“ Auch die Türkei und die Kurden im Norden des Iraks arbeiteten mittlerweile sehr eng zusammen. „Auch das ist erstaunlich mit Blick darauf, dass ja die Kurden in der Türkei selbst seit Jahrzehnten unterdrückt werden.“