Nato-Chef Rasmussen bezeichnet Krim-Krise als „Weckruf“

Washington (dpa) - Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sieht in dem Anschluss der Halbinsel Krim an Russland einen „Weckruf“ für die transatlantische Gemeinschaft.

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„Dies ist die größte Bedrohung für Europas Sicherheit und Stabilität seit dem Ende des Kalten Krieges“, hieß es in einem vorab veröffentlichten Redetext des Nato-Chefs für einen am Mittwoch (Ortszeit) geplanten Auftritt in Washington.

Es gehe bei dem Konflikt nicht nur um die Ukraine, sondern um den Versuch Russlands, „die Uhr zurückzudrehen“. Es wolle neue Grenzen auf den Karten ziehen, Märkte monopolisieren und Bevölkerungen unterwerfen. „Und Gewalt nutzen, um Probleme zu lösen“, sagte Rasmussen laut dem Manuskript. „Russland hat seine Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit als internationaler Akteur infrage gestellt.“

Er forderte Moskau erneut auf, seinen internationalen Pflichten nachzukommen. Zugleich gestand Rasmussen ein, dass es keine schnellen und einfachen Wege gibt, „sich gegen globale Rüpel zu wehren“. In Demokratien müsse zuerst debattiert und abgewogen werden, um legitimierte Entscheidungen zu treffen. „Wir sehen Gewalt als das letzte Mittel und nicht als das erste.“