OPCW-Direktor: Mitgefühl gilt syrischen Giftgas-Opfern
Den Haag (dpa) - Der Friedensnobelpreis ist für die Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ein bedeutender Ansporn für die Erfüllung ihrer Mission in Syrien.
„Wir hoffen, damit auch einen Beitrag zum Frieden und zur Beendigung der Leiden der Menschen in Syrien leisten zu können“, sagte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü am Freitag in Den Haag.
Das Ziel, bis Mitte 2014 sämtliche syrischen Chemiewaffen zu vernichten, sei eine große Herausforderung. „Niemals zuvor in der Geschichte unserer Organisation wurden wir gerufen, um ein Vernichtungsprogramm innerhalb einer so kurzen Zeitspanne und während eines anhaltenden Konfliktes zu verifizieren“, erklärte Üzümcü bei einer Pressekonferenz.
Der Giftgasangriff bei Damaskus im August habe auf tragische Weise gezeigt, wie aktuell die Aufgabe der Vernichtung solcher Waffen sei, sagte Üzümcü. „Unser Mitgefühl gilt den Menschen in Syrien, die Opfer des Horrors chemischer Waffen wurden.“
Bei ihrem Einsatz zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen bis Mitte 2014 würden sich die OPCW-Experten des Vertrauens würdig erweisen, das mit dem Friedensnobelpreis in sie gesetzt werde. „Wir arbeiten daran sicherzustellen, dass so eine Tragödie sich niemals wiederholt.“
Der OPCW-Generaldirektor äußerte auf Fragen von Journalisten auch die Hoffnung, dass die Vergabe des Friedensnobelpreises dazu führen werde, dass sich jene sechs Staaten der Organisation anschließen, die das bislang noch nicht getan haben. Das sind neben Nordkorea der Süd-Sudan, Ägypten und Angola sowie Israel und Birma; die beiden letzteren haben allerdings inzwischen ihren Beitritt in Aussicht gestellt. Syrien wird am 14. Oktober als 190. OPCW-Mitgliedsland aufgenommen.