Hintergrund: Einsätze der Chemiewaffen-Kontrolleure
Berlin (dpa) - Die UN-Konvention zur weltweiten Ächtung von Chemiewaffen trat 1997 in Kraft. Seitdem kamen die Inspekteure der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in mehr als 80 Ländern zum Einsatz.
Auch bei der Zerstörung der Chemiewaffen in Syrien sollen sie eine führende Rolle spielen. Andere Beispiele:
LIBYEN: Das Land trat der Chemiewaffen-Konvention 2004 bei und meldete 25 Tonnen Senfgas an die OPCW. Nach dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2011 unterstützte Deutschland den OPCW-Einsatz zur Erkundung von Chemiewaffenlagern in der Wüste. Das Gaddafi-Regime hatte außer Senfgas Hunderte Tonnen flüssige Vorprodukte hinterlassen.
IRAK: In den 1980er Jahren setzte die irakische Armee im Krieg gegen den Iran unter anderem Senfgas und das Nervengas Tabun ein. Nach dem Krieg gegen Kuwait verpflichteten die Vereinten Nationen den Irak 1991, seine Massenvernichtungswaffen zu zerstören. UN-Inspekteure sollten die Einhaltung überwachen. Fachleute der OPCW unterstützten sie im Juli 1999 unter anderem bei der Vernichtung von Senfgas im Irak.
JAPAN: Im März 1995 setzte die Endzeitsekte Aum Shinrikyo in mehreren U-Bahn-Zügen in Tokio das Nervengas Sarin frei. Zwölf Menschen starben, mehr als 5000 wurden verletzt. Vertreter der OPCW inspizierten gut zwei Jahre später die Fabrik, in der die Sekte das Gas produziert hatte.