Pegidas Frontfrau Kathrin Oertel

Dresden (dpa) - Die langen blonden Haare streng zu einem Zopf nach hinten gebunden, die Augenbrauen schmal nachgezeichnet, gekleidet in schwarz - spätestens seit ihrem Auftritt in der ARD-Talkshow von Günther Jauch gilt Kathrin Oertel als das Gesicht von Pegida.

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Die 36-Jährige, die an diesem Freitag ihren 37. Geburtstag feiert, wirkt etwas streng, ihre Rhetorik ist nicht geschliffen wie die von Politikern. Stattdessen ein sächsischer Zungenschlag, einfache Worte, die scheinbar das unterstreichen, was Oertel sein will: „Eine ganz normale Frau aus dem Volk.“

Obwohl sie bereits seit Wochen als Sprecherin der islamkritischen Pegida-Bewegung fungiert und von Anfang an bei den Demonstrationen in Dresden dabei war, ist nur wenig über Oertel bekannt. Interviews mit der von den Pegida-Anhängern oft verschrienen „Lügenpresse“ lehnt sie bisher meist ab. Bei den Kundgebungen ergriff sie dagegen schon früh das Wort. Die Mutter von drei Kindern lebt in Coswig, einer Kleinstadt in der Nähe von Dresden, und arbeitet frei als Beraterin im Immobilienbereich.

Zu den „Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) kam sie, weil sie nach eigenen Worten immer schon politisch interessiert war - aber nie eine Partei fand, in der sie sich zu Hause fühlte. Bisher habe sie ihr Kreuzchen zur Wahl bei der FDP gemacht, im vergangenen Jahr dann zum ersten Mal bei der rechtskonservativen Alternative für Deutschland (AfD). Im Pegida-Verein ist Oertel als Schatzmeisterin Mitglied des Vorstandes um Pegida-Chef Lutz Bachmann.