Schwerpunkt Naturwissenschaft „PISA 2015“ - was und wie getestet wurde
Berlin (dpa) - Nach 2006 wurde bei „PISA 2015“ zum zweiten Mal schwerpunktmäßig die NATURWISSENSCHAFTLICHE KOMPETENZ von 15-Jährigen auf den Prüfstand gestellt. Aus diesem Bereich stammte diesmal ein Großteil der Fragen, der „NaWi“-Katalog umfasste insgesamt gut 180 Aufgaben.
Die für PISA zuständige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veranschlagte alles in allem rund dreieinhalb Stunden für die als „wirklichkeitsnah“ beschriebenen Testfragen.
Jeweils ein kleinerer Teil der PISA-Aufgaben 2015 betraf die Bereiche Mathematik sowie auch Lese-/Textverständnis. Dies wird von der OECD definiert als Fähigkeit, „geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“. Gut 10 000 Schüler aus Deutschland wurden getestet und außerdem Zehntausende Eltern, Lehrer und Schulleiter im Rahmen von „PISA 2015“ befragt.
Der 2015er Test wurde ERSTMALS KOMPLETT COMPUTERBASIERT bearbeitet. Dies galt auch für die in dieser sechsten PISA-Auflage enthaltenen übergreifenden Kompetenzen des Problemlösens im Team. Die Jugendlichen mussten am Computer Aufgaben bearbeiten, in denen sie nicht auf sich allein gestellt waren, sondern virtuell Mitschüler oder Partner haben. Diese für SOZIALE KOMPETENZ aussagekräftigen Testergebnisse werden als PISA-Teilstudie erst 2017 veröffentlicht, weil das Datenmaterial äußerst umfangreich ist.
Für jeden der drei Bereiche wurden FÜNF KOMPETENZSTUFENdefiniert - nur sehr gute oder herausragende Schüler schaffen die Stufen IV und V. Die PISA-Stichprobe gilt laut OECD als repräsentativ für 15-jährige Schüler, die eine Schule in Deutschland besuchen. Weltweit nahmen im April/Mai 2015 gut eine halbe Million Mädchen und Jungen aus etwa 70 Staaten und Regionen teil - stellvertretend für etwa 29 Millionen Schüler dieser Länder.
Eine regionale Aufschlüsselung nach Bundesländern gibt es nicht. Diese lieferte zuletzt Ende Oktober der „Bildungstrend“ des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB).
In Abgrenzung zur italienischen Stadt Pisa durchgehend groß geschrieben, stehen die vier Buchstaben PISA für „Programme for International Student Assessment“. Es wird alle drei Jahre im Auftrag der Regierungen oder in Deutschland für die Kultusministerkonferenz (KMK) der 16 Länder organisiert.