Porträt: Maria Aljochina

Moskau (dpa) - Hellwach und kämpferisch verlässt die kremlkritische Aktivistin Maria Aljochina das Straflager. Sie werde sich weiter engagieren in Russland, sagt die 25-Jährige, als sie in Nischny Nowgorod an der Wolga aus der Haft kommt.

Als Erstes traf sie sich mit Menschenrechtlern vom „Komitee gegen Folter“. Künftig will sich Aljochina für bessere Haftbedingungen in ihrer Heimat einsetzen.

Lieber hätte sie ihre Haft bis Anfang März abgesessen, sagt die 25-Jährige noch einmal, statt nun im Zuge der Amnestie von Kremlchef Wladimir Putin vorzeitig auf freien Fuß zu kommen. Ihr umstrittenes Punk-Gebet gegen Putin und seine „unheilige Allianz“ mit der Kirche würde sie auch wiederholen und dann bis zum Ende singen, meint sie kess.

„Aljochina ist natürlich sehr cool und geschäftig im guten Sinne des Wortes“, schreibt der Moskauer Oppositionsführer Alexej Nawalny bei Twitter. Die begeisterte Dichterin, die eigentlich Journalistin werden wollte, war über ihr Engagement im Umweltschutz zur Putin-Gegnerin geworden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte sie als politische Gefangene anerkannt.

Nun will Aljochina, die am 6. Juni 1988 geboren wurde, auch bald wieder zu ihrem Sohn Filipp (6) zurückkehren, der bei den Großeltern auf seine Mutter wartet. Über ihre Mitarbeit bei Pussy Riot sagt sie: „Wir haben unterschiedliche Ansichten, aber in einer Sache sind wir uns einig: Wir lehnen Autoritarismus und die Herrschaft von Wladimir Putin ab.“