Präses Schneider: „Kein Mensch im Besitz der absoluten Wahrheit“

Düsseldorf (dpa) - Der EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, ist gegen jeden Absolutheitsanspruch von Menschen und Kirchen.

In seiner Weihnachtspredigt sagte Schneider am Montag in Düsseldorf, nur Jesus kenne Gott wahrhaftig und vollständig. „Kein anderer Mensch kann und darf sich im Besitz der absoluten Wahrheit und Erkenntnis wähnen, und auch keine Religion oder Kirche im Besitz der Erkenntnis Gottes.“ Er rief die Christen auf, sich immer wieder in Bescheidenheit und Demut zu üben.

Menschliche Absolutheitsansprüche führten immer zur Unterdrückung von Freiheit, betonte der Vorsitzende der des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) laut vorab verbreitetem Redetext. „Und nur zu oft hinterlassen Absolutheitsansprüche von Menschen eine Blutspur. Denn nur zu oft werden sie mit Terror und Gewalt durchgesetzt.“ Schneider verwies auf „Selbstmordattentate, Raketenbeschuss und Siedlungsbau in Israel und Palästina“, auf die US-Waffenlobby und den rechtsextremen Terrorismus in Deutschland.