Göring-Eckardt ruft Kirchen zu mehr Entschlossenheit auf
Berlin (dpa) - Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt (46) hat die christlichen Kirchen aufgefordert, entschiedener für ihre Botschaften werben.
Im Weihnachts-Interview mit der „Berliner Zeitung“ sagte sie auf die Frage, ob es sie bedrücke, dass immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren: „Bedrücken ist vielleicht das falsche Wort. Aber als Christinnen und Christen könnten wir in der Tat offensiver deutlich machen, dass es hinter der Kirchentür nicht dunkel und kalt ist.“ Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl 2013 hat angekündigt, ihr Amt als Präses der Synode der Evangelischen Kirche bis zum Ende des Wahlkampfes ruhen zu lassen.
Göring-Eckardt schloss im Interview eine schwarz-grüne Koalition nicht grundsätzlich aus. Themen wie Familienpolitik, Energiewende, Bürgerrechte und der Umgang mit Flüchtlingen zeigten aber, wie weit die Parteien auseinander seien. „In all diesen Fragen gibt es viele Gemeinsamkeiten mit der SPD, aber keine mit der Union“, sagte sie. „Die Wähler können sich darauf verlassen, dass wir diese Inhalte nicht zur Disposition stellen.“ Die Bundestags-Vizepräsidentin hat das Ziel ausgerufen, der Union Wähler abzujagen, aber nicht mit ihr zu koalieren.