Putin warnt vor Missbrauch der Flugzeug-Tragödie
Moskau (dpa) - Kremlchef Wladimir Putin hat eine Verantwortung Russlands für den Absturz des malaysischen Flugzeugs in der Ukraine zurückgewiesen und vor einem „Missbrauch“ der Katastrophe gewarnt.
„Hätte man die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine nicht am 28. Juni wiederaufgenommen, wäre diese Tragödie sicher nicht geschehen“, sagte er in einer am Montag in Moskau veröffentlichten Videobotschaft.
Der Kreml habe alle Konfliktseiten mehrfach aufgerufen, die Gefechte einzustellen und sich an den Verhandlungstisch zu setzen. „Russland unternimmt alles, damit der Konflikt zu Gesprächen mit friedlichen und ausschließlich diplomatischen Mitteln übergeht“, meinte Putin. Niemand dürfe die Tragödie für eigennützige politische Ziele ausnutzen. „Solche Ereignisse sollten Menschen nicht trennen, sondern zusammenführen“, unterstrich der russische Präsident.
Er unterstütze die Initiative, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) an den Ermittlungen der Absturzursache von Flug MH17 zu beteiligen. Ein internationales Team solle die Tragödie untersuchen. „Man muss alles tun, um die sichere Arbeit von Experten zu gewährleisten“, betonte Putin. Am Absturzort nahe der Ortschaft Grabowo seien bereits Vertreter der Ukraine und aus Malaysia am Werk. „Das genügt aber nicht“, sagte der Kremlchef.