Report: Royal-Baby-Fieber erfasst Fans rund um die Welt

London (dpa) - Was genau im Kopf von Prinz William und Herzogin Kate vorging, als sie ihren kleinen Prinzen zum ersten Mal in den Armen hielten, wird die Welt wohl nie erfahren. Vor dem Krankenhaus und dem Buckingham Palast allerdings herrschte so viel Aufregung, als seien alle dabei gewesen.

Mehr als 13 Stunden hatten Journalisten, Fotografen und Hunderte Royal-Fans in brütender Hitze vor dem Krankenhaus ausgeharrt, in dem Kate ihr erstes Kind zur Welt brachte. Zu sehen: Eigentlich nichts. Von drinnen drang nichts nach draußen. Als es dann um 20.32 Ortszeit endlich soweit war und die Geburt verkündet wurde, brach vor der Klinik und dem Palast Jubel aus.

Mutter und Sohn würden über Nacht in der Klinik bleiben, hieß es - bei den Zuschauern und Kameraleuten wuchs die Hoffnung, dass die Familie Cambridge schon am nächsten Tag auf den Stufen der Klinik erscheinen könnte, wenn sie nach Hause zurückfährt. Ein Familienfoto beim Verlassen des Krankenhauses wird wohl das einzige sein, was es vorerst vom Dritten der britischen Thronfolge zu sehen geben wird, bevor er aus den Augen der Öffentlichkeit erstmal verschwindet. Auch ein offizielles Bild wird noch erwartet und die Bekanntgabe des Namens - doch mehr nicht.

Das alles ist ein Vorgeschmack auf das, was die nach Neuigkeiten dürstenden Royalisten und Medien in den kommenden Jahren erwartet. William und Kate wollten für ihr Baby einen Start ins Leben, der so normal wie möglich sein sollte. Experten sind sich einig, dass das königliche Kind so gut es geht von der Öffentlichkeit ferngehalten werden wird und die Cambridges ein möglichst gewöhnliches Familienleben führen wollen.

Dass sie die Welt auch ein bisschen teilhaben lassen wollen und müssen, gestanden sie mit dem Spektakel rund um die Bekanntgabe ein. Ein Schriftstück mit der Verkündung wurde am Abend vom Krankenhaus zum Buckingham Palast gebracht und dort auf einer goldenen Staffelei aufgestellt.

Der Medienhype war gigantisch, und so wurde am Montag auch klar, wie schwer es für die Cambridges werden könnte, ihre Privatsphäre zu schützen. Fernsehsender aus aller Welt, vor allem den USA, berichteten beinahe nonstop - obwohl eigentlich nichts passierte. Beinharte Royal-Fans verfolgten die Nachrichtenlage wie einen Live-Abenteuerfilm. Königshaus-Liebhaber campierten vor der Klinik.

In London war nach wochenlangem Warten auf die Geburt bereits der Witz umgegangen, dass Kate sich mit dem Kind an den Journalisten räche, die sie einst als „Waity Katy“ bezeichneten, weil sie angeblich jahrelang auf einen Heiratsantrag von William wartete. Seit Anfang Juli strömten Reporter aus aller Welt in die Stadt, sicherten sich einen Platz vor der Klinik, und warteten auf Neuigkeiten.

Kate hatte sich bereits Mitte Juni aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, und soll die vergangenen Tage zusammen mit William bei ihren Eltern in der Nähe Londons verbracht haben. Ende vergangener Woche soll das Paar in seine Wohnung im Kensington Palast nach London gefahren sein. Ins Krankenhaus ging es am Montag dann durch den Hintereingang - die Kameras hatten umsonst gewartet.