Rita Mohr-Lüllmann: CDU-Frau mit Unternehmergeist
Bremen (dpa) - Die Verliererin der Bürgerschaftswahl 2011, CDU- Spitzenkandidatin Rita Mohr-Lüllmann, stammt nicht aus der Hansestadt an der Weser, sondern aus Westfalen. Bremen war für sie vor gut 30 Jahren beim Studienplatz eigentlich auch nur die achte Wahl - aber sie blieb.
Zur Politik fand die gelernte Apothekerin erst einige Zeit später. Nun schickten die Christdemokraten mit der Quereinsteigerin erstmals eine Frau ins Rennen um den Chef(innen)sessel im Rathaus.
Unermüdlich führte die selbstbewusste Unternehmerin in den vergangenen Monaten Wahlkampf. Auf ihrer politischen Agenda stehen soziale Gerechtigkeit, eine konsequente Sparpolitik und Wirtschaftsförderung ganz weit oben. Der rot-grünen Landesregierung stellte die 54-Jährige ein schlechtes Zeugnis aus - und wurde nicht müde zu betonen, dass Bremen besser dastehen könnte. Doch geholfen hat das nicht viel.
Die Chancen gegen den beliebten Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) und die seit 66 Jahren in Bremen regierende SPD waren von Anfang an gering. Seit die CDU nach der Landtagswahl 2007 nach zwölf Jahren großer Koalition von der Senats- auf die Oppositionsbank wechseln musste, konnte sie bei den Wählern nicht mehr punkten. Trotzdem versprühte die CDU-Spitzenkandidatin bis zum Schluss Optimismus.
Die in Altena im Sauerland geborene Mohr-Lüllmann trat 2001 in die CDU ein. 2003 zog sie in die Bürgerschaft ein. Als Gesundheitsexpertin machte sich die studierte Pharmazeutin, die gemeinsam mit ihrem Mann ein Unternehmen in Bremen führt, einen Namen. 2007 wurde sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende in der Bremer Bürgerschaft. Auch Vize-Landeschefin ist sie inzwischen.
Trotzdem findet die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen noch Zeit für ihre Leidenschaften: Lesen und Sport. Außerdem unterstützt sie ein soziales Projekt an einer Schule in einem Bremer Brennpunkt, das sich um die Betreuung der Kinder und gesundes Essen kümmert.