Hintergrund: Die Linke im Westen wieder schwächer

Berlin (dpa) - Im Bundesland Bremen hatte die Linke ihren Siegeszug im Westen begonnen. Mit satten 8,4 Prozent war sie dort 2007 erstmals in einen westdeutschen Landtag eingezogen.

Doch am Sonntag bremsten die Bremer den West-Elan der Partei, die im Osten ihre Wurzeln in der DDR-Regierungspartei SED hat. Sie schaffte den Wiedereinzug - aber laut Prognosen nur knapp mit etwa 6 Prozent.

Ihren letzten großen Erfolg im Westen feierte die Linke im Mai 2010 mit dem Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag mit 5,6 Prozent. Seitdem ist die Partei in 13 Landtagen vertreten, davon 7 in Westdeutschland. In Berlin und in Brandenburg ist die Linke gemeinsam mit der SPD an der Regierung.

Den größten Erfolg im Westen verzeichnete die Linke 2009 im Saarland, wo sie mit dem früheren Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine als Zugpferd 21,3 Prozent erzielte und so stark wurde wie sonst nur in den neuen Bundesländern und Berlin.

In den letzten großen Debatten wie dem Streit um die Atomkraft konnte sich die Partei nicht profilieren. Bei der Wahl in Baden-Württemberg im März spielte die Linke daher überhaupt keine Rolle und kam mit 2,8 Prozent unter die Räder. In Rheinland-Pfalz sah es am gleichen Tag mit 3,0 Prozent kaum besser aus. Drittes Land ohne Linksfraktion ist Bayern, wo die Partei 2008 auf 4,4 Prozent kam.

Damit bleibt die Linke im Kern eine ostdeutsche Partei. In Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist sie sogar zweitstärkste politische Kraft. In Sachsen-Anhalt verteidigte sie diese Position im März trotz leichter Verluste mit 23,7 Prozent.