Forschungsgruppe Wahlen Saarländer für Politikwechsel zu zufrieden

Saarbrücken (dpa) - Das hohe Ansehen von CDU-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und die Leistungsbilanz der schwarz-roten Koalition haben aus Sicht von Wahlforschern die Landtagswahl im Saarland entschieden.

Wie die Forschungsgruppe Wahlen am Sonntagabend in einer ersten Analyse ermittelte, konnte die SPD „bei einer Wahl mit regionalem Charakter und wenig bundespolitischem Einfluss (...) kaum vom Schulz-Faktor profitieren“. Die Euphorie in der Partei nach der Nominierung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten habe sich nicht ausgezahlt.

Die CDU habe „eine erstklassige Kandidatin“ gehabt, so die Wahlforscher. „Mit einer im Ministerpräsidenten-Vergleich herausragenden Leistungsbilanz - 80 Prozent attestieren ihr gute Arbeit - erzielt die Regierungschefin auf der +5/-5-Skala mit 2,4 einen Top-Imagewert.“

52 Prozent hätten sich Kramp-Karrenbauer und nur 36 Prozent ihre SPD-Herausfordererin Anke Rehlinger an der Spitze des kleinsten deutschen Flächenlandes gewünscht. Auch sei die Aussicht auf eine andere Koalition als Schwarz-Rot für vieler unattraktiv gewesen: 48 Prozent fanden das CDU/SPD-Bündnis gut, aber nur 33 Prozent Rot-Rot und 24 Prozent Rot-Rot-Grün.