Sarkozy schwört Franzosen auf harte Zeiten ein
Paris (dpa) - Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat seine Landsleute in einer Grundsatzrede zur Zukunft der EU auf harte Zeiten eingeschworen. Vor 5000 Zuhörern betonte er in der Mittelmeer-Stadt Toulon:„Die Angst ist heute zurück“.
Entgegen allen Ratschlägen sei er aber entschlossen, den Franzosen in aller Deutlichkeit den Ernst der Lage nahezubringen. Die Einführung der 35-Stunden-Woche und die Verkürzung der Lebensarbeitszeit seien schwere Fehler gewesen, deren Konsequenzen Frankreich heute zu zahlen habe.
Das Land müsse alle Zweifel zerstreuen, dass es seine Schulden nicht zurückzahlen könne - damit es auch in schwierigen Zeiten weiter sein Schicksal bestimmen könnte. Es habe die Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, betonte Sarkozy am Donnerstag in seiner landesweit im Fernsehen übertragenen Rede.
Mit einer konsequenten Entschuldung kündige sich ein neuer Wirtschaftszyklus an, sagte Sarkozy, der auch erneut ein Festhalten an der Atomkraft im Lande bestätigte. Für Januar kündigte er zudem einen Gipfel mit allen Sozialpartnern an, um Konjunkturbremsen zu identifizieren und konsequent zu beseitigen.
Details eines mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgearbeiteten Rettungsplanes, der den Durchbruch in der Krise bringen soll, nannte er zunächst nicht. Paris und Berlin dringen auf zügige Änderungen der EU-Verträge für eine strengere Überwachung der Euro-Stabilitätsregeln.