Silvester - kaum bekannt und viel gefeiert
Berlin (dpa) - Die meisten Menschen feiern Silvester, aber nur wenige kennen den Namenspatron des letzten Tages im Jahr. Silvester I. amtierte von 314 bis zu seinem Tod am 31. Dezember 335 als Bischof von Rom und Papst.
Schon seit dem 5. Jahrhundert wird seiner gedacht, seit 813 steht der heiliggesprochene Mann im Kirchenkalender. Seine Leistungen als Papst sind bis heute umstritten.
Die Bedeutung Silvesters wuchs aus einer Legende: Er soll mit Handauflegen den am Aussatz erkrankten Kaiser Konstantin geheilt haben. Der Kaiser ließ sich zum Dank nicht nur von Silvester taufen, sondern erkannte den Papst als kirchliches Oberhaupt neben sich an. Diese Legende von der Konstantinischen Schenkung bildete die Grundlage des späteren Kirchenstaates und diente den Päpsten im Mittelalter, um ihre weltlichen Machtansprüche durchzusetzen.
Der heute von katholischen Christen verehrte Silvester gilt als Schutzheiliger für Haustiere und für ein gutes neues Jahr. Sein Todestag wird seit der kirchlichen Festlegung des Neujahrsbeginns auf den 1. Januar im 17. Jahrhundert auch als offizieller Feiertag begangen. Es gelang der katholischen Kirche allerdings nicht, heidnische Bräuche zum Tag des Heiligen auszumerzen. Wie in vorchristlicher Zeit wird der Jahreswechsel darum auch heute noch zum Vertreiben böser Geister mit lautem Krachen und Feuerwerk begangen.