Zu den generellen Krisenfaktoren in Europa kämen in Spanien noch die Immobilienblase, die niedrige Produktivität oder eine sehr schwache Inlandsnachfrage hinzu, sagte der Minister staatlichen Rundfunk. Die Ratingagentur „Standard & Poor's“ hatte am Vortag die Kreditwürdigkeit des schuldengeplagten EU-Staates gleich um zwei Stufen gesenkt.
In einem Interview des staatlichen Rundfunksenders RNE äußerte García-Margallo sich kritisch über die deutsche Strategie im Kampf gegen die Krise. Deutschland exportiere 50 Prozent seiner Waren in die übrigen EU-Länder. „Wenn es uns schlechtgeht, geht es denen auch schlecht.“ Er zog einen Vergleich zur Titanic: Wenn es hier einen Untergang gebe, dann würden selbst die Passagiere der ersten Klasse untergehen.
García-Margallo räumte zwar ein, dass die Sparprogramme absolut notwendig seien. Europa brauche jedoch gleichzeitig ein Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft. Dies wolle er Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Wochenende übermitteln.