Bundestagswahl 2017 SPD-Chef Gabriel: Urwahl des Kanzlerkandidaten unnötig
Berlin (dpa) - Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sieht keine Notwendigkeit für eine Urwahl des Kanzlerkandidaten seiner Partei. Er habe zwar die Möglichkeit einer Urwahl durch die SPD-Mitglieder stets befürwortet und in die Satzung schreiben lassen.
„Ein Mitgliederentscheid setzt aber voraus, dass es ernsthafte Gegner gibt, also zwei, drei Leute, die sagen: "Auf keinen Fall darf es der oder die andere werden! Ich bin besser!“, sagte Gabriel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Wenn dies nicht so sei, wirke das Verfahren unglaubwürdig. „Man kann so etwas nicht als Schauspiel aufführen“, betonte Gabriel.
Den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur hat der Parteivorsitzende Gabriel. Würde er verzichten, stünde der in Umfragen wesentlich beliebtere Noch-EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als Kandidat zur Verfügung.