Staatsanleihen: Auf juristische Details kommt es an
Berlin (dpa) - Nicht alle Halter von griechischen Staatsanleihen sind von dem Schuldenschnitt betroffen. Das hängt mit dem Rechtsstandort der Staatspapiere zusammen. Insgesamt geht es um Anleihen in einem Volumen von 206 Milliarden Euro.
Davon sind allerdings lediglich Titel im Wert von 177 Milliarden Euro nach griechischem Recht begeben. Die restlichen Papiere sind ein Sonderfall, bei dem Athen Gläubiger nicht ohne weiteres mit Zwangsklauseln („Collective Action Clauses“/CAC) zum Forderungsverzicht drängen kann.
Von vornherein außen vor bleiben die Papiere der Europäischen Zentralbank (EZB) und der nationalen Notenbanken in Höhe von 56 Milliarden Euro. Kleinanleger, die in der Gesamtbetrachtung nicht sonderlich ins Gewicht fallen, bewegen sich unterdessen weiter zwischen Hoffen und Bangen. Sollte Griechenland genug Geld bei Großinvestoren zusammenbekommen, könnten sie ungeschoren davonkommen. Nach dem Umtausch erhalten die Gläubiger neue Hellas-Bonds mit niedrigerer Verzinsung und längerer Laufzeit, die dann britischem Recht unterliegen.