Stichwort: Münchner Sicherheitskonferenz
München (dpa) - Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als eines der international wichtigsten Treffen. Drei Tage lang diskutieren Staats- und Regierungschefs, Sicherheitspolitiker sowie Vertreter aus Armee, Rüstungsindustrie und Wissenschaft über aktuelle Sicherheitsthemen.
Die in diesem Jahr mehr als 350 Teilnehmer aus rund 60 Staaten fassen keine Beschlüsse. Deswegen kann über kritische Fragen der Sicherheitspolitik vergleichsweise offen diskutiert werden, ob auf dem Podium oder in geschlossener Runde. Das jährliche Treffen ist keine Regierungskonferenz, sondern privat organisiert. Viele Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, um sich am Rande zu vertraulichen bilateralen Gesprächen zu treffen und so auch spätere Entscheidungen in dann offiziellem Rahmen vorzubereiten.
Der deutsche Verleger Ewald von Kleist rief das Treffen 1962 als „Wehrkundetagung“ ins Leben, in den ersten Jahren stand vor allem das Ost-West-Verhältnis auf der Tagesordnung. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das Forum in „Sicherheitskonferenz“ umbenannt und für die früheren Ostblockstaaten sowie für Teilnehmer aus Asien geöffnet.
Der Begriff der Sicherheitspolitik wird seit einigen Jahren weiter gefasst. Auch Fragen der Energieversorgung, der Finanzpolitik oder der Cyberkriminalität werden dazu gezählt.
Seit 2008 leitet Wolfgang Ischinger die Konferenz, zuvor deutscher Botschafter in London und Washington. Er legt vor dem Hintergrund immer komplexerer Zusammenhänge der internationalen Sicherheit Wert darauf, dass in seiner Zeit als Leiter die Zahl nicht-militärischer Experten deutlich gestiegen sei.