„Storm Chasers“ jagen Unwettern hinterher
Berlin (dpa) - Das Video zeigt einen riesigen Tornado, der sich donnernd durch die us-amerikanische Kleinstadt Moore vor den Toren der Metropole Oklahoma City schiebt. Warnsirenen heulen im Hintergrund auf, Bewohner flüchten in ihren Autos - doch der Kameramann bleibt auf der Straße stehen und filmt weiter.
„Tornado Hunters“, übersetzt Tornadojäger, oder „Storm Chasers“ (Sturmverfolger) nennen sich die Menschen, die oftmals unter Einsatz ihres Lebens Unwettern hinterher fahren, um die Naturereignisse zu beobachten und auf Fotos oder Videos festzuhalten. Unter ihnen sind nicht nur Teams von Fernsehsendern, sondern auch Hobby-Meteorologen - und Leute, die den besonderen Kick suchen.
Speziell präparierte Fahrzeuge, die aussehen wie kleine Panzer, schützen die „Tornado Hunters“ auf ihren riskanten Verfolgungsfahrten. Eine bis knapp über dem Boden reichende Metallverkleidung verhindert, dass der Windsog eines Tornados unter das Auto fegt und den Wagen in die Luft wirbelt oder umkippen lässt. Diese Stahlhülle, eine kräftige Karosserie und extra starke Fenster schützen vor umherfliegenden Trümmern. Manche Sturmjäger haben sogar kleine Wetterstationen an Bord, mit denen sie laufend die Windgeschwindigkeit und andere Daten messen können. Ein Satellitentelefon sorgt auch im Notfall für den Kontakt zu Rettungskräften.
In den vergangenen Jahren hat sich „Storm Chasing“ auch als Attraktion für Schaulustige etabliert. In der „Tornado Alley“ (Tornadogasse) im Mittleren Westen der USA, die besonders häufig von Tornados heimgesucht wird, werden Touren ab etwa 2600 US-Dollar (2020 Euro) angeboten.