Hintergrund Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste

Greifswald (dpa) - Die Küste Mecklenburg-Vorpommerns wurde immer wieder von verheerenden Sturmfluten heimgesucht. dpa dokumentiert die wichtigsten Ereignisse:

1303 bis 1309 - Sturmflutserie im vorpommerschen Raum, die vor allem Hiddensee und Rügen betrifft.

1497 - Quellen berichten von einem heftigen Nordweststurm mit 5000 Toten an der mecklenburgischen Küste.

1625 - Sturmflut an der südlichen Ostseeküste, die rund 3100 Menschen das Leben kostet. Allein in Warnemünde werden mehr als 150 Häuser stark beschädigt.

1872 - Bisher schwerste dokumentierte Sturmflut. 273 Menschen sterben an der südwestlichen Ostseeküste. Die Wasserstände von bis zu 2,80 Metern über Normal bilden den Maßstab für Aufbau und Unterhaltung des Hochwasserschutzsystems in Mecklenburg-Vorpommern.

1904, 1913 sowie 1954 - Sturmfluten mit Wasserständen von zwei Metern über dem Normalpegelstand, die verheerende Schäden in Wismar, Sassnitz, Stralsund und Greifswald hinterlassen.

03. November 1995 - Schwerste Sturmflut seit 40 Jahren. Dünenanlagen werden zerstört, in Wismar die Hafenanlagen beschädigt, in Rostock und Stralsund waren Straßen unpassierbar. Die Schäden betragen mindestens 15 Millionen Mark.

21. Februar 2002 - Verwüstungen von der Nordseeinsel Borkum bis Greifswald, ausgelöst vom mehr als 150 Stundenkilometer schnellen Orkan „Anna“. In Wismar, Rostock, Stralsund und anderen Städten steigen die Pegel auf fast zwei Meter über Normal. Besonders die Küstenschutzanlagen werden in Mitleidenschaft gezogen. Viele Straßen und Keller stehen unter Wasser.

01. November 2006 - Ein kräftiger Sturm mit Orkanspitzen fegt über die Ostsee und verursacht eine schwere Sturmflut mit Wasserständen von mehr als 1,7 Metern an der südlichen Ostseeküste. Auf der Halbinsel Fischland-Darß und auf der Insel Usedom zerstören die anrollenden Wassermassen in größerem Umfang Dünen. Die Ämter beziffern den Schaden auf mehrere Millionen Euro. Wie bereits 2002 werden Seebrücken auf Usedom und Rügen beschädigt.