Task Force: Suche nach „Stecknadel im Heuhaufen“
Darmstadt (dpa) - Die Suche nach dem Auslöser der schweren EHEC-Fälle gleicht der Task Force Lebensmittelsicherheit zufolge einer Sisyphusarbeit: „Die Kollegen sind dabei, die Nadel im Heuhaufen zu finden“.
„Wir gleichen die sehr umfangreichen Lieferantenlisten ab, um herauszubekommen, woher die Waren kamen, die in den Kantinen verarbeitet oder verkauft wurden“, so der Task-Force-Chef und zuständige Dezernatsleiter Verbraucherschutz am Regierungspräsidium Darmstadt, Tobias Lackner, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Die Mitarbeiter der Task Force durchforsten die Speisepläne der drei Kantinen und Großküchen, in denen sich die allermeisten hessischen EHEC-Patienten Mitte Mai infiziert hatten. Die beiden Frankfurter Einrichtungen wurden vorsorglich geschlossen, die Großküche in Darmstadt ist weiter geöffnet.
Nach einer jüngsten Studie sind die aggressiven EHEC-Bakterien wahrscheinlich auf Salatgurken, Blattsalaten oder rohen Tomaten zu finden. Das Robert Koch-Institut und Hamburger Behörden hatten die Speisen von 25 Erkrankten und 96 Gesunden vergleichbaren Alters und Geschlechts in der Hansestadt analysiert. Es habe signifikante Unterschiede gegeben: Zwei Drittel aller Patienten mit der EHEC-Folgeerkrankung HUS hätten Salat, Tomaten und Gurken verzehrt, aber nur ein Drittel der Gesunden. Besonders deutlich sei das statistische Signal bei Tomaten gewesen.