Umfrage: Guttenberg weiter beliebtester Politiker
Berlin (dpa) - Der zurückgetretene Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bleibt Liebling der Bundesbürger. Der CSU-Politiker hat im neuesten ARD-„Deutschlandtrend“ trotz Plagiatsaffäre sogar an Zustimmung hinzugewonnen und steht weiter klar an der Spitze der Beliebtheitsskala.
73 Prozent sind zufrieden mit seiner Arbeit (plus 5 im Vergleich zum Vormonat). Sein Nachfolger, der bisherige Innenminister Thomas de Maizière, folgt ihm auf Platz zwei: 55 Prozent (plus 7) sind mit der Arbeit des CDU-Politikers zufrieden.
In der Sonntagsfrage ist die SPD laut ARD-„Deutschlandtrend“ Gewinner. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden die Sozialdemokraten 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat zulegen und auf 28 Prozent kommen. Die Grünen verlieren hingegen vier Punkte und erreichen 15 Prozent. Die Union verliert einen Punkt und verbucht 35 Prozent, ermittelte Infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“. Die FDP erreicht 6 Prozent (plus 1). Die Linke kommt auf 9 Prozent (plus 1).
Platz drei der Beliebtheitsliste teilen sich mit jeweils 53 Prozent Zustimmung SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (plus 1) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (plus 1). Deutlich an Beliebtheit hinzugewonnen hat Außenminister Guido Westerwelle. Der FDP-Chef kann um 15 Punkte zulegen. Mit seiner Arbeit sind 33 Prozent der Bundesbürger zufrieden. Auch CSU-Chef Horst Seehofer gewinnt im Vergleich zum Vormonat 11 Punkte hinzu und erreicht eine Zustimmung von 38 Prozent. Mit der Arbeit von Bundespräsident Christian Wulff sind sogar 66 Prozent der Bürger zufrieden (plus 15 im Vergleich zum August 2010).
Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) sind der Ansicht, dass Guttenberg bei seiner Doktorarbeit „getäuscht und betrogen“ hat. Ebenfalls 75 Prozent finden, Guttenberg „hatte gegen Regeln und Gesetze verstoßen und deshalb keine andere Wahl als zurückzutreten“. 82 Prozent bescheinigen ihm aber nach wie vor „ein Gespür, was Menschen von der Politik erwarten“.
Bei der Frage, wer für die Union bei der nächsten Bundestagswahl 2013 als Kanzlerkandidat antreten sollte, entscheiden sich 44 Prozent für Merkel. Das sind 16 Punkte mehr im Vergleich zum November 2010. Guttenberg kommt auf 41 Prozent. Im November wünschten sich noch 58 Prozent, dass er für die Union antritt.