Umfrage: Mehrheit befürchtet „viel Missbrauch“
Berlin (dpa) - Angesichts des Organspende-Skandals geht die Mehrheit der Bevölkerung einer Umfrage zufolge von „viel Missbrauch“ bei der Vergabe aus. Diese Meinung haben 64 Prozent der Bundesbürger, wie das Emnid-Institut im Auftrag von N24 ermittelte.
Lediglich 28 Prozent glauben demnach, dass es bei der Organvergabe „eher fair“ zugeht. Die persönliche Bereitschaft zur Organspende ist trotz dieses Misstrauens recht hoch: 61 Prozent würden ihre Organe spenden, 34 Prozent würden dies verweigern.
Bei jungen Deutschen ist die Bereitschaft zur Organspende höher: So würden 77 Prozent der unter 29-Jährigen ihre Organe spenden - bei den über 50-Jährigen wären dazu nur 57 Prozent bereit. Tatsächlich ist die Zahl der Spender allerdings sehr niedrig: In Deutschland kommen auf eine Million Einwohner etwa 15 tatsächliche Spender. International liegt die Bundesrepublik damit im unteren Drittel.