UN-Appell an Europa: Flüchtlings-Hilfe muss verbessert werden

Genf (dpa) - In einem dringenden Appell hat der UN-Hochkommissar für Menschenrechte die Europäische Union und andere Staaten aufgerufen, den Beispielen Deutschlands und Schwedens zu folgen und mehr für Kriegsflüchtlinge zu tun.

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Rasche und entschlossene Aktionen zur Schaffung eines effektiven Asylsystems seien erforderlich, erklärte Said Raad al-Hussein am Montag in Genf bei der Eröffnung der 30. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates.

Angesichts der Bilder des Flüchtlingselends - darunter auch das Foto des ertrunkenen kurdischen Jungen Aylan - engagierten sich inzwischen Politiker und sehr viele Bürger für die Rechte von Migranten. „Ich appelliere an die europäischen Staaten, an dieses Aufbäumen menschlicher Gefühle anzuknüpfen“, sagte der UN-Hochkommissar. Auch Staaten in Afrika und im Nahen Osten müssten mehr tun, um die humanitären Anforderungen durch die Flüchtlingskrise zu bewältigen.

Al-Hussein begrüßte den Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, 120 000 Flüchtlinge auf die Mitgliedstaaten zu verteilen. Daneben seien aber auch erweiterte Wege für eine reguläre legale Migration erforderlich. Beide Maßnahmen seien nötig, um den Tod von noch mehr Menschen auf gefährlichen Fluchtrouten zu verhindern und Menschenschmuggel zu unterbinden.

Alle Staaten hätten das souveräne Recht, ihre Grenzen zu sichern und über die Bedingungen der Einreise und des Aufenthalts auf ihrem Territorium zu entscheiden. „Aber sie haben auch die Pflicht, die Menschenrechte, die Rechte von Flüchtlingen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren“, sagte al-Hussein.