Unfreiwillige Abenteuerfahrt von Paris nach Hamburg
Hamburg (dpa) - Flugausfälle und Zugschäden haben die Heimreise von Paris nach Hamburg für Michael Kröher zur fast eintägigen Odyssee gemacht. „Das Schlimmste ist, dass Airlines und Bahnmitarbeiter oft gar nichts durchsagen“, erzählt der 54-Jährige.
„Man ist in all dem Schneechaos alleine auf sich gestellt.“ Der Journalist war auf Dienstreise in Paris, Freitagabend fiel sein Lufthansa-Flug LH 3223 - Abflugzeit 19.05 Uhr - von Charles de Gaulle nach Hamburg aus.
„Schon vor sechs Uhr war die Schlange an den Lufthansa-Schaltern Hunderte von Metern lang“, berichtet Kröher. Die Mitarbeiter hätten nicht gewusst, wie das Problem zu lösen sei. Ihr einziger Rat: Man solle sich in der Schlange anstellen. Sitzplätze gab es im Wartebereich keine.
Also fuhr der Deutsche zum Bahnhof und eroberte sich einen Platz im Liegewagen-Nachtzug nach Hause. Doch der blieb gegen Mitternacht vor Metz liegen. „Die Franzosen schleppten den Zug noch bis Metz. Das war's.“ Um sechs Uhr morgens, die Toiletten in den Waggons waren ausgefallen, das Bordrestaurant hatte keine Vorräte mehr, sei ihm gesagt worden, dass eine Lok aus Deutschland kommen müsse. Die solle dann den Zug nach Mannheim bringen.
Also machte sich Michael Kröher wieder alleine auf: Im Triebwagen ging's von Metz nach Saarbrücken. Der dort erhoffte ICE sei wegen Schäden ausgefallen. Deshalb fuhr Kröher per Regionalexpress weiter, um dann endlich von Frankfurt einen ICE zu erwischen. Ankunftszeit in Hamburg: viertel vor vier am Samstagnachmittag. Aus etwa 3 Stunden geplanter Reisezeit waren gut 22 geworden.