Vegetarierbund: Vegane Ernährung sinnvolle Wahl
Hannover/Berlin (dpa) - Der aktuelle Dioxinskandal hat vielen Menschen den Appetit aufs Frühstücksei vermiest.
„Meistens betreffen Lebensmittelskandale tatsächlich tierische Produkte“, sagte Sebastian Zösch, Geschäftsführer des Vegetarierbunds Deutschland (VEBU), am Mittwoch in Berlin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Er beobachtet seit längerem ein gestiegenes Interesse an fleischloser Ernährung, die Mitgliederzahlen des Vegetarierbunds seien 2010 um 30 Prozent auf 3500 gestiegen.
„Vegetarisch oder vegan leben, liegt im Trend.“ Das sehe man auch an dem Erfolg der Bücher von Karen Duve und Jonathan Safran Foer. Duve berichtet von ihrem Selbstversuch einer fleischlosen Ernährung, Foer setzt sich in seinem Sachbuch mit den Problemen der Massentierhaltung auseinander. Die vegane Ernährung sei eine sinnvolle Alternative zum Fleischessen, meint Zösch. „Und sie bedeutet keineswegs Verzicht.“ Nicht nur Fleisch könne durch Tofu-Produkte ersetzt werden. Auch zu Eiern oder Milch gebe es pflanzliche Alternativen.
Veganer lassen Zösch zufolge Kuhmilch und Joghurt, Quark oder Butter aus tierischer Herstellung im Supermarktregal stehen und nutzen stattdessen Produkte aus Soja-, Dinkel-, Hafer- oder Reismilch. „Sogar die klassische italienische Pizza kommt ohne Milch und Butter aus. Ebenso wie das Ciabatta-Brot“, sagte der Experte. Naschkatzen müssten auch nicht auf Kuchen oder Kekse verzichten. „Der Kuchen wird mit Apfelmus oder einer zerquetschten Banane genauso locker wie mit Ei“, erklärt er.