Venizelos: Schäuble schlug Austritt Griechenlands aus Euro vor
Athen (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat nach den Worten des griechischen Vize-Regierungschefs Evangelos Venizelos im Jahr 2011 den Austritt Griechenlands aus der Eurozone vorgeschlagen.
Er ließ sich demnach aber überzeugen, dass dies Gefahren für die Eurozone in sich berge und änderte seine Meinung. Dies sagte Venizelos am Sonntag der Athener Zeitung „Kathimerini“. Im Gespräch sei damals ein „freundschaftlicher“ Austritt in gegenseitigem Einvernehmen gewesen, sagte Venizelos. Die Euro-Partner hätten Athen helfen wollen, sanft den Übergang in die alte Währung, die Drachme, zu schaffen.
Dieser Vorstoß könne Konsequenzen haben, die nicht „mit bloßem Auge“ sichtbar seien, hat Venizelos nach eigenen Worten damals geantwortet. Das lange und dramatische Gespräch habe in der Bar eines Hotels im polnischen Breslau im November 2011 stattgefunden, sagte er weiter. Damals war Venizelos griechischer Finanzminister. Nachdem Schäuble die Gefahren einsah, habe er intensiv für einen Verbleib Griechenlands im Euroland gearbeitet, sagte Venizelos.