Hintergrund Vier russische Botschafter wurden im Dienst ermordet
Moskau (dpa) - Morde an Botschaftern sind äußerst selten. Die russische Diplomatie hat in ihrer jahrhundertelangen Geschichte vier Botschafter durch Gewalttaten verloren.
1829 wurde der Vertreter des Zaren in Persien, der Schriftsteller Alexander Gribojedow („Verstand schafft Leiden“), in Teheran von religiösen Fanatikern umgebracht. 1923 erschoss ein weißgardistischer Offizier im schweizerischen Lausanne den sowjetischen Botschafter in Italien, Wazlaw Worowski.
Vier Jahre später tötete ein anderer Gegner des Sowjetregimes in Warschau den sowjetischen Botschafter in Polen, Pjotr Wojkow. Viertes Opfer ist der russische Botschafter in der Türkei, Andrej Karlow. Er fiel am Montag in Ankara dem Attentat eines türkischen Polizisten mit islamistischer Gesinnung zum Opfer.
In Moskau wurde 1918 der deutsche Botschafter Wilhelm Graf von Mirbach-Harff von aufständischen Linksrevolutionären erschossen. Die US-Diplomatie hat fünf Botschafter durch Gewalt verloren. Zuletzt wurde 2012 der Botschafter in Libyen, Chris Stevens, bei einem Angriff in der Hafenstadt Bengasi getötet.