Kultur Kompakt Russische Filmtage in der Black Box haben begonnen
Bis Ende März sind noch vier Filme in dem Programmkino zu sehen.
In der Black Box, dem Kino im Filmmuseum an der Schulstraße, haben am Samstag die „Russischen Filmtage“ begonnen. Bis zum 30. März sind hier sechs Filme zu sehen. „Odessa“ war der Titel des Eröffnungsfilms am Samstag. Regisseur Waleri Todorowski blickt darin zurück in die 70er Jahre seiner Kindheit im multikulturellen Odessa. Der Film ist ein Familiendrama, in dessen Zentrum die Frage der jüdisch-sowjetischen Identität der Familienmitglieder steht.
Um die Frage von Identität geht es in sehr unterschiedlicher Weise auch in zwei weiteren Filmen. Jegor, der Held des Films „Herz der Welt“ (16. März, 20 Uhr)) der Regisseurin Natalia Meschtschaninowa, ist ein „Verlorener“ auf der Suche nach Zugehörigkeit und Sicherheit. In einer Zuchtstation für Jagdhunde findet er einen sicheren, aber bedrückenden Lebensrahmen. Sich selbst findet er nicht. Ob der Film als Allegorie auf das heutige Russland zu verstehen ist, wie ein Filmkritiker meint, bleibt eine offene Frage. Jegor heißt auch der Held des Films „Der Mensch, der alle verwunderte“. Dieser Mensch überrascht tatsächlich alle, indem er seine Gender-Identität wechselt, um damit den Tod zu täuschen. Mit dem Debütfilm der Regisseurin Anna Parmas „Komm, wir lassen uns scheiden“ (15.3., 16 Uhr) folgt eine Komödie, bei der viel gelacht werden kann. Mit dem Film von Kantemir Balagow, „Bohnenstange“ (30.3., 20 Uhr), wird an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnert. „Ein russischer Junge“ (15.3., 14.30 Uhr) ist ein weiteres Antikriegsdrama, das im Ersten Weltkrieg spielt.