Weselsky: Tarifkonflikt ist Machtkampf
Leipzig (dpa) - Die Lokführer wollen im Tarifkonflikt mit den Bahn-Konkurrenten den Druck mit immer neuen, längeren Streiks erhöhen.
„Wir werden so lange streiken, bis wir die Arbeitgeber wieder in Verhandlungen haben“, sagte der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, am Montag auf dem Leipziger Hauptbahnhof. Die Streikkasse, aus der die Lokführer im Ausstand bezahlt werden, sei gut gefüllt. „Es sollte kein Arbeitgeber darauf setzen, dass der GDL die Luft ausgeht.“
Am Montagmittag hatten die Lokführer einen 60-stündigen Streik bei den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn AG begonnen. Mit dem Marktführer hatte sich die GDL vorigen Freitag auf einen Rahmentarif geeinigt. Nun will die Gewerkschaft erreichen, dass auch die kleinen Konkurrenten sich zu diesem Tarifstandard bekennen. Er soll dann für alle 26 000 Lokführer in Deutschland gelten.
Allerdings sind die Fronten zwischen den Arbeitgebern und der GDL inzwischen extrem verhärtet. „Das ist ein reiner Machtkampf geworden“, sagte Weselsky. „Wir sind inzwischen schon etwas zu weit, um noch von einer Win-Win-Situation ausgehen zu können. Ich denke, hier gibt es nur einen Gewinner. Und ich habe meinen Leuten versprochen, dass dies die Lokführer sein werden.“