Sturmflut und glatte Straßen Wetter: Winterlich, wechselhaft und stürmisch

Berlin/Düsseldorf. Sturmflut, Glätte-Unfälle und gesperrte Straßen: Der Winter hat auch in der Nacht wieder Polizei und Feuerwehr in vielen Teilen Deutschlands beschäftigt.

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In Hamburg stand der Fischmarkt auf St. Pauli unter Wasser. Dem Lagezentrum der Polizei zufolge lag der Scheitelpunkt des Hochwassers 2,11 Meter höher als das mittlere Hochwasser. „Das ist für uns aber Routine“, sagte eine Sprecherin am frühen Donnerstagmorgen. Schon Anfang des Monats hatte der Markt unter Wasser gestanden, als das Sturmtief „Axel“ über den Norden hinweggefegt war. In anderen Teilen Deutschlands machten Schnee und glatte Straßen den Autofahrern zu schaffen.

Bei einem Glätte-Unfall in Bayern verunglückte am späten Mittwochabend ein Lkw-Fahrer tödlich. Der Mann sei auf der Autobahn 71 von der Zugmaschine seines Lastwagens eingeklemmt worden, als diese auf glatter Straße umgekippt war, sagte ein Polizeisprecher. Ganz in der Nähe ereignete sich fast zeitgleich ein weiterer Unfall mit einem Lkw. Dabei sei ein Anhänger umgekippt, jedoch lediglich Sachschaden entstanden.

In Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern kam es in der Nacht ebenfalls zu witterungsbedingten Unfällen. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erlitt eine Autofahrerin schwere Verletzungen, als ihr Wagen von der Straße abkam und sich überschlug. Ansonsten blieb es vielerorts bei Blechschäden. Im östlichen Sachsen sperrte die Polizei einige kleinere Straßen wegen Schneeverwehungen.

Vor eine besondere Herausforderung wurde am Mittwochabend ein Zugführer in Mecklenburg-Vorpommern gestellt: Unbekannte hatten einen Schneemann auf den Bahngleisen platziert. Aus Sicht des Zugführers hätte es sich bei dem etwa 1,50 Meter hohen Schneemann auch um einen Menschen handeln können, teilte die Polizei mit. Deshalb habe der Mann seinen Zug sofort mit voller Kraft gebremst, wodurch ein Sachschaden von etwa 5000 Euro an der Bremsanlage entstand. Verletzt wurde niemand.

Schnee und Glätte könnten die Menschen in Deutschland auch in den kommenden Tagen in Atem halten. Es bleibt winterlich-wechselhaft. Am Donnerstag liegen weite Teile Deutschlands unter einer Wolkendecke. Im Norden müsse in der ersten Tageshälfte mit Schauern gerechnet werden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Im weiteren Tagesverlauf zögen von Westen und Südwesten zusätzliche Niederschläge heran.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet für die Nacht auf Freitag mit bis zu 20 Zentimetern Neuschnee im Bergland von Nordrhein-Westfalen. Ein Randtief ziehe dann über NRW hinweg. Auch am Freitagnachmittag könne es wieder schneien. Mit ein bis sechs Grad werde es vorübergehend etwas wärmer, bevor die Temperaturen zum Wochenende wieder fallen sollen. (dpa)