Wie man Internet-Suchen rekonstruieren kann

Berlin (dpa) - Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat anscheinend bei seiner Suche im Web nach Suizidvarianten und über Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren Spuren hinterlassen, die nun von den Ermittlungsbehörden entdeckt wurden.

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Die Staatsanwaltschaft hat nicht mitgeteilt, ob er dabei die in Deutschland populärste Suchmaschine Google oder eine Alternative wie Bing verwendet hat.

Aber egal wo er gesucht hat: Bei jeder normalen Bewegung im Web - dazu gehören auch beliebige Internet-Suchen - werden im Browser-Verlauf die abgerufenen Seiten abgespeichert. Wenn man sich bei Google einloggt, können Such-Aktivitäten unter der Web-Adresse history.google.com auch noch Monate später rekonstruiert werden.

Anwender können diesen Suchverlauf löschen oder sich in einem „Privat-Modus“ bewegen, bei dem die Seiten gar nicht erst aufgezeichnet werden. Bei bei Google Chrome heißt das „Inkognito-Fenster“, beim Browser Firefox „Privates Fenster“.

Allerdings haben die Betreiber der Webseiten auf beim „Privat-Surfen“ weiterhin die Möglichkeit, den Websurfer mit Hilfe von kleinen Dateien („Cookies“) und anderen Methoden zweifelsfrei zu identifizieren. Möchte man im Netz komplett anonym surfen oder unerkannt Suchanfragen absetzen, muss man mehr unternehmen als die Verwendung eines „Privaten Fensters“.

Dazu müssen verschiedene Browser-Erweiterungen wie Disconnect, BetterPrivacy, AnonymoX und Anonymisierungsdienste wie TOR einsetzt werden, mit denen die Herkunkft einer Web-Anfrage verschleiert werden kann.